„Nimm dir jeden Tag eine halbe Stunde
Zeit zum Gebet, außer wenn du
viel zu tun hast, dann nimm dir eine
Stunde Zeit!" (Franz von Sales)
Morgengebet
Am Morgen begrüße ich den Tag, der vor mir liegt. Ich danke Gott für alles, was mir geschenkt ist und bitte um Begleitung auf meinem Weg durch den Tag.
Dazu stelle ich mich nach dem Aufstehen an einen guten Ort. Ich spüre mit nackten Füßen den Boden, der mich trägt, die Weite, zu der ich mich strecke, mich selbst, gestellt zwischen
Himmel und Erde.
Mittagsgebet
Am Mittag brauche ich eine Pause, ein bewusstes Innehalten in der Mitte des Tages. Ich ziehe mich für eine kurze Zeit aus dem Geschäft des Tages zurück und sorge für meine Stärkung.
Dazu setze ich mich bequem an einen guten Ort. Ich schließe die Augen und muss nichts leisten. Meine Gedanken kommen und gehen, ich hänge ihnen nicht nach. Mein Atem darf kommen und gehen wie er
will.
Nachtgebet
In der Nacht möchte ich Ruhe finden und mich erholen von den Geschehnissen
des Tages. Es tut mir gut, wenn ich den Tag hinter mir lassen und Menschen,
die mir am Herzen liegen oder um die ich mich sorge, Gott anbefehlen kann.
Dazu lege ich mich ausgestreckt auf den Boden, atme tief ein und aus und spüre, wie meine Last immer mehr in die Erde sinkt.
Stopp!
Für Stress und für unstrukturierte Zeiten
Es kann Zeiten oder Situationen geben, die so überfordernd sind, dass ich den Überblick verliere, Wichtiges nicht mehr von Unwichtigem unterscheiden kann und nur noch hektisch auf Anforderungen
von außen re-agiere. Dann
verliere ich den Kontakt zu mir selbst, zu meiner Mitte, zu Gott.
Mach's gut!
Segen zum Abschied
Über den Tag verteilt gibt es häufig Situationen, in denen ich mich von Menschen verabschiede. Von den Kindern, die morgens zur Schule gehen, von der Ehefrau, die auf Geschäftsreise fährt, von dem
Freund, der eine lange Autofahrt oder einen vollen Arbeitstag vor sich hat. Manche Abschiede sind mehr als andere von der Sorge um das Wohlergehen der Menschen belastet, die das Haus verlassen.
Dazu hilft es, einen Menschen beim Abschied zu segnen. Der Segen kann ausgesprochen werden und verbunden mit einem Kreuzzeichen auf die Stirn oder in die Handfläche, oder, wo das nicht möglich ist,
wird er im Stillen gesprochen, und die Geste wird gedanklich vollzogen.
Quelle: Sabine Bäuerle / Natalie Ende: Kleine freundliche Rituale im Umgang mit der Zeit, in: Impuls Gemeinde 1/2005, Herausgeber: „proMissio e. V.“ in der Evangelischen Kirche in Hessen und
Nassau, Markgrafenstraße 14, 60487 Frankfurt/Main
Redaktion: Referentenkonferenz des Fachbereiches Missionarisches Handeln und Geistliches Leben, Georg Pape (verantwortlich), Telefon: 069-71379-100, E-Mail: willkommen@zentrum-verkuendigung.
Das ganze Heft zum Thema "Zeit" lässt sich herunterladen: Impuls Gemeinde 1/2005